2009/01/26

Interpretationen der Mode

Die Bibel…ein Werk, geschaffen von Menschen, welchen man vertraut, auf die man sich verlaesst, und die einem Monat fuer Monat die neuesten Trends und ‚No-Go’s‘ auf ueber hundert Seiten liefern und garantieren, dass was sie schreiben Millionen von Maennern und Frauen dazu verfuehrt, ihr Geld fuer etwas auszugeben, dass sie nicht wirklich brauchen, sondern haben muessen.

Natuerlich spreche ich nicht von der Bibel, dem trockensten und irrefuehrensten Werk der Weltgeschichte, welches uns ewig mit der Frage konfrontiert, ‚Was ist vor ‚Gott‘ denn keine Suende?‘, nein, ich spreche aus tiefster Erfurcht von der Vogue.

Ironischer Weise sagt man mir nach, dass ich zu leicht zu beeinflussen waere, doch in Wirklichkeit, hat mir genau dieses ‚Fashion-It-Piece‘ beigebracht, nicht gleich der ersten Meinung anderer Menschen zu vertrauen und meinen Glauben darauf zu verharren, dass die Ideologie anderer genauso meine sein muss. Sie hat es geschafft, mich hinterfragen zu lassen, mich die Welt mit anderen Augen zu sehen, freier, unbeschwerter, und mich selbst nicht zu ernst zu nehmen, denn ist die Gesellschaft nicht ohnehin zu sehr davon gepraegt ihre eigene ‚Ernsthaftigkeit‘ bloß nie aus den Augen zu verlieren?

Es geht in der Vogue nicht darum, wahllos das zu kaufen, was einem vorgesetzt wird, sondern genau das nicht zu tun. Vielmehr lehrt sie uns, Mode kritisch zu betrachten, seinen eigenen Blick dafuer zu entwickeln, um sich das fuer sich begehrenswerteste Stueck auszusuchen, um es sich als Geschenk zu machen.

Sich selbst zu lieben ist das wichtigste Gefuehl der Welt, denn wer sich selbst nicht in sein eigenes Herz schließen kann, der wird es ewig vor einem Mann oder einer Frau verschließen.

Sinnlose Einkaeufe und Verschwendungen von Unmassen an Geld, sind nicht die Eindruecke, die meine persoenliche Bibel jedem Menschen geben will, vielmehr die Gabe, die schoensten Seiten des Lebens zu sehen, zu genießen, in sich aufgehen zu lassen und nach außen zu Strahlen. Das Leben leben und sich selbst zu goennen, was man verdient, wofuer man hart arbeitet und was einen gluecklich macht.

Mir geht es hier nicht um die Glorifizierung eines Fashion Magazins, oder darum, Menschen dazu zu bringen ihrem Kaufrausch zu unterliegen. Ich will zeigen, dass die menschliche Interpretation samt dem Charakterzug der Skepsis zu oft und zu leicht zu einer schnellen falschen Entscheidung fuehren kann, die dazu neigt, dass Menschen denken, es geht in der Modeindustrie nur um den Schein der Oberflaechlichkeit und das Vervielfaeltigen des Kapitals und des damit verbundene Kapitalismus.

Dabei liebe ich an dieser Welt ganz andere Werte und Faehigkeiten…den Wert einem Menschen das Gefuehl zu geben etwas Besonderes zu sein, zu zeigen, dass jeder Mensch Schoenheit besitzt und jeden Reiz einer Person zu verstaerken. Die Faehigkeit die Eleganz eines Charakters hervorzuheben, zu unterstreichen, zu untermalen, leicht zu umpinseln wie ein Aquarell von Monet der seine Seerosen gekuesst hatte.

Werte und Faehigkeiten, die viele nicht sehen, aber dennoch vorhanden sind und fuer mich jeden Tag zeigen, dass Mode durchaus nicht nur meine Passion ist, sondern vielmehr einfach nur mein Leben.

R.Schermann

1 Kommentar:

  1. Sehr beindruckender Text, er zeigt mit wieviel Leidenschat und Ehrlichkeit du ihn verfasst hast.

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