2009/03/03

Zukunft = Chance = Glaubensfrage?

Was sagte einst der franzoesische Schriftsteller Victor Hugo ueber die Zukunft?
‚Fuer die Schwachen ist sie das Unerreichbare.
Fuer die Furchtsamen ist sie das Unbekannte.
Fuer die Tapferen aber ist sie die Chance. ‘

Doch…wie definieren wir die Zukunft?
Was ist fuer uns Zukunft? Gehen Zukunft und Chance in unseren Gedanken-Wort-Spielen ueberhaupt Hand in Hand?

Ist es nicht so, dass die vorgestellte zukuenftige Zeit nichts anderes ist als die bloße Hoffnung, dass etwas, das wir sowieso schon zu Nichte gemacht oder zerstoert, oder etwa auch nicht gut gemeistert haben, vielleicht am Ende doch noch tragbar und akzeptabel, ja, vielleicht sogar zu unserer moeglichen Zufriedenheit erscheint?

Scheint es nicht Sinn zu machen, dass es keinen Sinn macht an die Zukunft zu denken, weil sie doch nur das ist, was unser Wunschdenken widerspiegelt und eigentlich nicht der Realitaet sondern dem surrealen Zusammenspiel von Gedanken, Hoffnungen, Wuenschen und Aengsten entspricht?

Wie weit duerfen wir, die sterblichen Seelen dieser Welt gehen, wenn wir uns auf ein ‚wir fuegen uns der Macht Gottes‘-Spiel ueberhaupt nicht einlassen wollen, und versuchen unsere Zukunft, oder wie auch immer wir es bezeichnen wollen, selbst in die Hand zu nehmen und zu lenken?

Die Macht Gottes, oder jedenfalls, was in der Kirche davon uebrig geblieben ist, mitsamt ihrer Unantastbarkeit, ist doch nichts anderes, als die bloße Vorstellung, oder vielleicht sogar ein einziger Irrglaube, dass die Zukunft etwas ist, dass nicht wir uns selbst schaffen, sondern, dass uns der Allmaechtige, so groß wie er auch immer sein mag, schenkt, gibt, nimmt…

Und sollte dies der Fall sein, dann muessten wir uns doch eigentlich keine Gedanken ueber Erziehung, Ausbildung oder etwa Regeln und Gesetze machen, weil dann, egal was wir, wie

wir es tun, tun, muesste unsere Zukunft bestimmt in eine einzige vorgegebene Richtung laufen.

So ist es nun, absurder Weise, absolut belanglos, dass ein promovierter Arzt eine jahrelange Ausbildung ueber sich hat ergehen lassen, um seiner ‚Berufung zu folgen‘ und um eine abgesicherte Zukunft zu haben, da sein Weg, glaeubig oder nicht glaeubig, absolutistisch von einer einzigen Macht in eine einzige Richtung gelenkt wird, ohne zu fragen, was er eigentlich will, dieser promovierte Arzt, der genauso gut einfach haette zu Hause sitzen koennen um den lieben langen Tag Filme zu sehen und seine geistige Abstinenzhaltung zu feiern, anstatt auf die Universitaet zu gehen, zu lernen, zu arbeiten, an sich und an seinen Faehigkeiten, damit aus ihm ein guter, vertrauenswuerdiger Arzt wird, der eines Tages vielleicht sogar ein absolutes Heilmittel gegen Krebs entwickelt.

Wie verhaelt sich die Zukunft nun?
Relativistisch? Wozu?
Zur Chance? Zum Glauben?

Oder ist die Zukunft, einfach nur eine nicht eingegrenzte Angabe der Zeit, die uns einen Raum schafft, um uns selbst Ziele zu setzen, diese zu erreichen und unsere Kompetenzen auszuschoepfen und die geistige Stabilitaet zu stimulieren?

R. Schermann

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen